Festschrift zum 60. Jubiläum

Eine „Renaissance“ schaffte dann endlich die Vereinsleitung 1975. Stellvertretend für alle, die sich unermüdlich um einen Fortbestand des „Edelweiß“ bemühten, seien hier nur die damaligen Vorsitzenden Wilhelm Zizelmann und der leider allzufrüh verstorbene Karl Stückle genannt. Aus einigen vom Jugendorchester verbliebenen Spielern und neuen aktiven Mitgliedern konnte wieder ein Orchester formiert werden, das mehrstimmig spielfähig war. Unter dem neuen Dirigenten Roland Erhardt aus Kohlberg machte das Musizieren Spaß und so konnte man zum 25-jährigen Jubiläum vom 27. bis 29.08.1976, im Festzelt am Sportgelände ein motiviertes Orchester präsentieren.

Bernd Völter übernahm 1977 wieder die Leitung des Orchesters, das in vielen Konzerten, mit zum Teil von ihm selbst arrangierten Stücken, das Publikum mit schwungvollen Unterhaltungsmusik, erfreuen konnte. Auf Grund des großen Publikumsinteresses fanden diese Veranstaltungen erstmals in den Gemeindehallen von Altenriet und Walddorfhäslach statt.

In den folgenden Jahren pflegte man auch freundschaftliche Beziehungen zu zwei ausländischen Vereinen, dem HOT Thalwil/Schweiz und dem Akkordeonorchester aus Creutzwald/Frankreich. Das Orchester war dort mit seiner Unterhaltungsmusik bei verschiedenen Veranstaltungen eine willkommene Bereicherung. Auch die Partnervereine waren in Schlaitdorf gern gesehene Gäste.

Der Spielernachwuchs wurde bereits in dieser Zeit von qualifizierten Akkordeonlehrern betreut. In den siebziger Jahren wurden etliche Jugendzeltlager durchgeführt, an die sich die inzwischen Erwachsenen sicherlich gerne erinnern. Für die älteren Mitbürger wurden mehrmals Seniorennachmittage veranstaltet.

1985 gab es durch die Trennung von Bernd Völter einen schmerzlichen Einschnitt im Orchester, denn etwa die Hälfte der Spieler verließ den HC.

Im November 1985 zählte das 1. Orchester gerade noch 8 Spieler, als Ulrich Deuschle als nebenberuflicher Dirigent und Musiklehrer, die Aufgabe übernahm, aus dieser Gruppe wieder ein leistungsfähiges Orchester zu machen. Zuvor war er bereits in Köngen mit großem Erfolg musikalischer Leiter des Jugendorchesters gewesen.

Mit großer Motivation ging man ans Proben und merkte bald, dass man mit diesem jungen Dirigenten einen guten Griff getan hatte. Musikalisch konzentrierte sich die Orchesterarbeit nun mehr auf Originalkompositionen für Akkordeon und Bearbeitungen klassischer Werke. Aber auch die leichtere Muse kam nicht zu kurz und nach und nach wuchs auch das Orchester wieder auf normale Spielstärke an, teils durch eigenen „Nachwuchs“, teils durch auswärtige Spieler, die Gefallen am Repertoire und an der kameradschaftlichen Atmosphäre im Orchester fanden.

Ulrich Deuschle hatte auch die Ausbildung der Akkordeonschüler und die Leitung des Jugendorchesters übernommen. Auch dieses erreichte eine beachtliche Spielstärke. 1989 führte dann sein Bruder, Stefan Deuschle diese Aufgabe sehr erfolgreich weiter.

Eine außermusikalische Jugendarbeit wird seit ca. 15 Jahren durch Jugendbetreuer ebenfalls durchgeführt. Hier wird versucht, die Kameradschaft durch gemeinsame Unternehmungen – Freizeiten, Ausflüge, kleinere Feste etc. zu stärken.

Ganz neue Wege beschritt Ulrich Deuschle mit dem 1. Orchester bereits im März 1987 mit einem Kirchenkonzert zu Gunsten der neuen Kirchenorgel. An dieser Veranstaltung wurden anspruchsvolle Stücke klassischer und moderner Komponisten aufgeführt. „Akkordeon in der Kirche“ fand beim Publikum so große Resonanz, dass weitere Konzerte, auch mit verschiedenen Chören und Solisten in der St. Wendelin Kirche in Schlaitdorf bis heute zum musikalischen Programm des 1. Orchesters gehören.